Im Herbst 2024 gehen die BORDERLAND Residencies in ihre vierte Runde und bieten erneut ein herausragendes Programm für internationale Künstler in der Rhein-Maas-Region. Besonders im Fokus steht der zweitägige Fieldtrip „Art & Universe“, der Künstler, Wissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit einlädt, die faszinierenden Schnittstellen von Kunst, Wissenschaft und ökologischer Transformation zu erkunden. Dieser Fieldtrip bildet eines der Highlights der BORDERLAND Residencies und verspricht, nicht nur aktuelle Entwicklungen in diesen Bereichen zu beleuchten, sondern auch neue Perspektiven für die Zukunft zu eröffnen.
Fieldtrip „Art & Universe“: Kunst, Wissenschaft und ökologische Transformation
Der Fieldtrip „Art & Universe“ führt die Teilnehmer an einen besonders symbolträchtigen Ort: Das Rheinische Revier, Europas größtes Braunkohle-Tagebaugebiet. Diese Landschaft ist nicht nur vom Aussichtspunkt „Terra Nova“ eindrucksvoll sichtbar, sondern auch aus dem Weltraum zu erkennen. Der Tagebau hat massive Eingriffe in die Erdoberfläche hinterlassen, doch die Region befindet sich nun in einem umfassenden ökologischen Transformationsprozess. Sobald der Tagebau beendet ist, soll hier einer der größten Binnenseen Deutschlands entstehen, gespeist durch Rheinwasser. Gleichzeitig verfolgt das Rheinische Revier das ambitionierte Ziel, eine Modellregion für biobasiertes Wirtschaften zu werden.
„Art & Universe“ untersucht, wie Kunst, Wissenschaft und Weltraumforschung gemeinsam dazu beitragen können, diese Transformation zu begleiten und zu gestalten. Ein zentraler Ort dieses Dialogs ist das CUBITY Atelierhaus, ein Raum, der von der Kölner Findeisen Stiftung Britta und Ulrich Findeisen für interdisziplinäre Projekt- und Studienarbeiten in Architektur, Städtebau und Landschaftsentwicklung bereitgestellt wird. Das Atelierhaus bietet Künstlern, Wissenschaftlern und anderen Akteuren die Möglichkeit, sich intensiv mit zukunftsweisenden Themen auseinanderzusetzen.
Programmhighlights
Der Fieldtrip „Art & Universe“ bietet ein spannendes und vielseitiges Programm, das den Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft auf außergewöhnliche Weise fördert:
- Hinrich Paulsen, Mitgründer und Senior Consultant bei mundialis und terrestris, wird über innovative Technologien zur Überwachung und Wiederherstellung von Ökosystemen sprechen. Er stellt aktuelle Projekte vor, in denen Satellitendaten genutzt werden, um Umweltveränderungen zu analysieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Paulsen zeigt, wie diese Technologien nicht nur zur Erforschung und Erhaltung von Landschaften beitragen, sondern auch ästhetische Verbindungen zwischen Wissenschaft und Alltagswelt schaffen können.
- Prof. Dr. Sascha Caron von der Radboud-Universität Nijmegen gewährt spannende Einblicke in extraterrestrische Forschungsprojekte. In seinem Vortrag wird er die neuesten Entwicklungen in der Astroteilchenphysik vorstellen und das Einstein-Teleskop, ein bahnbrechendes Projekt zur Erforschung von Gravitationswellen, erläutern. Dabei wird er aufzeigen, wie wissenschaftliche Forschung unser Verständnis von Klima- und Umweltveränderungen auf der Erde verbessern kann und welche Rolle Kunst und Design in diesem Prozess spielen können.
- „Moonwalk“ mit Silke Schatz: Am zweiten Tag des Fieldtrips führt die Künstlerin Silke Schatz die Teilnehmer durch das Gebiet von Manheim, ein Ort, der sich am Rande des Tagebaus Hambach befindet. Auf den durch den Tagebau entstandenen Brachflächen hat sich die Natur teilweise erholt: Einst domestizierte Pflanzen haben sich wieder in Wildpflanzen verwandelt, und die Flora und Fauna beginnen, die Kontrolle über das Land zurückzugewinnen. Dieser „Moonwalk“ gibt den Teilnehmer die Möglichkeit, das Wechselspiel zwischen Natur und menschlicher Intervention hautnah zu erleben und über die langfristigen Folgen von Landschaftsveränderungen nachzudenken.
Ein Raum für den interdisziplinären Austausch
Das CUBITY Atelierhaus, das von der Findeisen Stiftung bereitgestellt wird, bietet einen idealen Rahmen für den intersektoralen Austausch zwischen Kunst und Wissenschaft. Hier treffen sich Experten aus verschiedenen Disziplinen, um gemeinsam an den Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten und neue, kreative Lösungen zu finden.
Die BORDERLAND Residencies und der Fieldtrip „Art & Universe“ stehen exemplarisch für die Kraft, die entsteht, wenn Kunst und Wissenschaft zusammenkommen: Neue Ideen und Perspektiven, die dazu beitragen, unsere Welt besser zu verstehen und sie auf nachhaltige Weise zu gestalten.
Über die BORDERLAND Residencies
Die BORDERLAND Residencies sind ein einzigartiges Programm, das seit 2019 internationale Kunst- und Forschungsprojekte in der Grenzregion zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden fördert. Aus der Neuausrichtung des renommierten NRW-Ringenberg-Stipendiums hervorgegangen, bieten die Residencies Künstlern nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern fördern auch den transnationalen Austausch und die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das Programm legt besonderen Wert auf die Förderung der künstlerischen Forschung und deren öffentliche Sichtbarkeit in der Euregio, einer Region, die durch ihre vielfältigen kulturellen und wissenschaftlichen Ressourcen besticht.
Das Ziel der BORDERLAND Residencies ist es, neue kreative Ansätze und Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln, wobei die Verbindung von Kunst und Wissenschaft eine zentrale Rolle spielt. Künstlerische Residenzen werden hier als Plattformen für den interdisziplinären Dialog genutzt, in denen künstlerische Praktiken, wissenschaftliche Methoden und gesellschaftliche Fragestellungen aufeinandertreffen und sich gegenseitig inspirieren.
Zu der KI-Willkommensrede von Markus Schmale
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