Die Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen reicht Bauantrag für einen zukunftsweisenden Ort für Forschung, Lehre und Bildung im Kreis Düren ein.

Die Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen reicht Bauantrag für einen zukunftsweisenden Ort für Forschung, Lehre und Bildung im Kreis Düren ein.

Die Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen schafft einen zukunftsweisenden Ort für Forschung, Lehre und Bildung

Die Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen hat das im Jahr 2014 von Prof. Dipl.-Ing. M. Arch. Anett-Maud Joppien, Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie und Prof. Dipl.-Ing. M. Sc. Econ. Manfred Hegger († 2016), Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes Bauen der TU Darmstadt für den Solar Declathon Europe in Versailles entwickelte CUBITY von der Deutschen Fertighaus Holding (DFH Gruppe) erworben. Das bis Herbst 2021 als LivingLAB – Studentisches Wohnen von der Nassauischen Heimstätte Wohnstadt in Frankfurt am Main genutzte Gebäude soll ab dem ersten Tertial 2022 in der Gemeinde Merzenich seinen neuen Standort am zentral gelegenen Poolplatz in Merzenich finden und wird als CUBITY-Atelierhaus in eine neue Bestimmung überführt.

Im CUBITY-Atelierhaus sollen zukünftig Menschen aus aller Welt rund um die Thematik Architektur, Städtebau, Natur und Landschaftsentwicklung im Rahmen des Strukturwandels am Hambacher Tagebau temporär forschen und wohnen.

Am 23.12.2021 erfolgte die offizielle Übergabe des Bauantrages am neuen Standort in Merzenich vom Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Dipl.-Ing. Architekt BDA Markus Schmale. „Mit der Perspektive, den Erb- und Bürgewald mit dem Hambacher Forst zu erhalten, nimmt die Gemeinde Merzenich in der Strukturentwicklung eine Sonderrolle gegenüber dem gesamten Rheinischen Revier ein. Unsere Stiftung bietet mit dem CUBITY-Atelierhaus einen zukunftsweisenden Ort für Wissenstransformation“, erklärt Markus Schmale.

Das CUBITY-Gebäude am aktuellen Standtort in Frankfurt am Main – Niederrad

 

Ein futuristisches Gebäude mit als Inspirator für Zukunftsprojekte

Die Grundfläche des Außenvolumens beträgt 16 x 16 Meter; eine transluzente Fassade aus Polycarbonat-Paneelen umschließt die Halle. Die vier Fassaden sind alle identisch behandelt, transparente Verglasungen betonen die Ecken und ermöglichen Ausblicke von innen. Auch im Inneren ist die Organisation der Räume und die Zonierung ohne Zuordnung zu einer bestimmten Himmelsrichtung vorgenommen worden, sodass CUBITY auf den jeweiligen Standort flexibel reagieren und ausgerichtet werden kann. Innerhalb des großen Volumens befinden sich zwölf eingestellte, von der Fassade abgelöste Wohnkuben. Die Kuben sind paarweise gestapelt und haben eine Grundfläche von je circa 9,5 Quadratmetern. Jeder Kubus ist mit einer vorgefertigten Sanitärzelle und Einbaumöbeln ausgestattet. So konnten für insgesamt zwölf Personen optimierte private Zellen geschaffen werden.

Die Anordnung im Raum erfolgt entlang der Fassade, sodass sich in der Mitte ein Platz – der sogenannte Marktplatz – bildet. Er dient als frei nutzbarer Bereich, zentraler Treffpunkt und eröffnet vielfältige Möglichkeiten für Aktivitäten. Im Raum zwischen Fassade und den Wohnkuben öffnen sich halbprivate Zwischenzonen sowie kleinere Gemeinschaftsbereiche mit beispielsweise der Küche, einer Lounge im Obergeschoss und dem angrenzenden Terrassendeck.

Die oberen Wohnkuben werden vom Marktplatz aus über einläufige Treppen erschlossen. Wie im Erdgeschoss orientieren sich die Eingänge der Wohnkuben auf der Empore im Obergeschoss zur Fassade, sodass sich auch hier eine von der zentralen Mitte abgeschirmte halbprivate Vorzone bildet. Zusätzlich befindet sich in einer Ecke der Empore als halböffentlicher Bereich die Lounge.

Auch energetisch betrachtet stehen die 256 Quadratmeter Netto-Raumfläche der Halle im Gegensatz zu den bewohnten Zellen. In den Kuben kann jeder bzw. jeder Bewohner seinem bzw. ihrem individuellen Empfinden folgend eine Temperierung vornehmen, während der Hallenbereich als witterungsgeschützter Außenraum nur in Teilbereichen zu heizen oder zu kühlen ist. Das Spannungsfeld zwischen den beheizten und räumlich optimierten Wohnkuben und den großzügigen, jedoch nicht durchgängig konditionierten Gemeinschaftsbereichen spiegelt den Suffizienzgedanken des Konzepts wider.

Projektpartner der Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen

Die Planung und Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Dürener Planungsgesellschaft H & K, dem Architekturbüro Schmale Architekten aus Grevenbroich-Hemmerden sowie dem Fachbereich Architektur der TU Darmstadt, der ursprünglichem Bauherrn Deutsche Fertighaus Holding AG (DFH) aus Simmern sowie der derzeitigen Nutzerin Nassauischen Heimstätte Wohnstadt aus Frankfurt am Main. „Wir freuen uns sehr, dass wir als ortsansässiges Unternehmen die Vorplanung, Genehmigung und Umsetzung dieses außergewöhnlichen Projektes durchführend dürfen“, so M.A. Architekt AKNW Alexander Keller von der H & K Planungsgesellschaft mbH.

Unterstützt und gefördert wird das CUBITY-Projekt der Stiftung Findeisen von der Gemeinde Merzenich, dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Grundstückseigentümerin RWE Power AG, Köln, die der Stiftung das Grundstück auf Erbpachtbasis zur Verfügung stellt. Zudem ist die Stiftung für Kunst und Baukultur mit der Stiftung der Sparkasse Düren bezüglich eines „nachhaltigen Projektes“ im Gespräch.

Die wissenschaftliche Begleitung des Umzuges und des zukünftigen Betriebes des CUBITY-Atelierhauses der Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen erfolgt vom Fachbereich Architektur der TU Darmstadt, Prof. Dipl.-Ing. M. Arch. Anett-Maud Joppien und Dipl.-Ing. Architekt Benja Trautmann, die von der Stiftung einen Forschungsauftrag erhält. Dieser umfasst zudem die Entwicklung eines Mobility Hubs am CUBITY Standort, an dem verschiedene Verkehrsangebote, wie bspw. Elektromobilität, öffentlicher Nachverkehr, Leih- und Lastenräder mit Fahrradladestationen usw. unter einem Dach miteinander verbunden werden.

Für die Gemeinde Merzenich ist das CUBITY-Atelierhaus von besonderer Bedeutung. Um die freiraumplanerische und städtebauliche Qualität dieses Bereiches zu sichern, hatte sich die Gemeinde Merzenich dazu entschlossen, im Jahr 2020 einen Wettbewerb für Stadtplaner und Landschaftsarchitekten gem. RPW 2013 durchzuführen „Grundlage für die Planung ist der Siegerentwurf der Landschaftsarchitekten Lill + Sparla, Köln und Stefan Schmitz Architekt und Stadtplaner, Köln. Der Poolplatz war über lange Zeit hinweg ein beliebter Dorfplatz und Treffpunkt – zuerst durch die örtliche Kirmes und später durch den Veranstaltungsaal „zum Boss“. „Mit der Schaffung dieses außergewöhnlichen Gebäudes für die Bildung, Lehre und Forschung von Zukunftsthemen der Stadt- und Landschaftsplanung sowie der Regionalplanentwicklung im Rahmen des Strukturwandels im Rheinischen Revier für junge Menschen und die Projektbeteiligten gewinnen wir in Merzenich mehrfach“, betont Bürgermeister Georg Gelhausen.

Im CUBITY sollen Menschen aus aller Welt rund um die Thematik Architektur, Städtebau, Natur und Landschaftsentwicklung im Rahmen des Strukturwandels am Hambacher Tagebau temporär forschen und wohnen. Unter anderem können hier die Thematiken Tagebau Hambach, Hambacher Forst und die Umgestaltung von Alt-Morschenich zum „Ort der Zukunft“ genauer untersucht werden.“

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