Von Annika Duda
Stipendiatin stellt Projektidee im Forum der Stiftung Findeisen vor
Viele internationale Bewerbungen gingen für die erstmalige Vergabe des Gottfried-Böhm-Stipendiums ein. Nun wurde eine Entscheidung getroffen – die promovierte Architektin Ermelinda Di Chiara setzte sich als Gewinnerin gegenüber der Konkurrenz durch und wird ab Anfang Oktober ein Jahr lang im Forum der Stiftung Findeisen an ihrem visionären städtebaulichen Projekt für Köln arbeiten.
Das neue Gottfried-Böhm-Stipendium hat seine erste Stipendiatin: Die 30-jährige Italienerin Dr. Ermelinda Di Chiara setzte sich gegen 41 Bewerberinnen und Bewerber aus 23 Länder durch. Die Jury fällte ihre Entscheidung für die aus der Nähe von Neapel stammende promovierte Architektin einstimmig.
Im Mai 2023 startete erstmals das von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker zum 100-jährigen Geburtstag von Gottfried Böhm ins Leben gerufenen Postgraduierten-Stipendium. „Die vielen internationalen Bewerbungen für das Gottfried-Böhm-Stipendium zeigen, dass die Metropole Köln und das Renommee von Gottfried Böhm eine hohe Anziehungskraft besitzen“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Ich hoffe, die frischen Impulse durch das Stipendium bereichern die Diskussionen um die städtebauliche Entwicklung Kölns.“ Im Rahmen des gut dotierten Residenzstipendiums kann nun Dr. Ermelinda Di Chiara ab Anfang Oktober ein Jahr lang an ihrem kreativen und visionären städtebaulichen Projekt für Köln und die Region arbeiten. Ende Oktober wird die Stipendiatin ihre Projektidee, an der sie die nächsten zwölf Monate arbeiten wird, im Forum der Stiftung für Kunst und Baukultur der Öffentlichkeit vorstellen. Dort verbringt sie auch die meiste Zeit ihres Residenzstipendiums.
„Wir freuen uns auf ein hochklassiges, zielführendes Projekt für die Stadt Köln“
Begeistert über die Gewinnerin Ermelinda Di Chiara zeigt sich auch Prof. Dr. Stefan Herzig, Präsident der TH Köln, besonders aufgrund ihrer hohen akademischen Qualitäten: „Ermelinda Di Chiaras exzellente wissenschaftliche Arbeiten geben ein Vorgeschmack darauf, dass wir uns auf ein hochklassiges, durchdachtes und zielführendes Projekt für die Stadt Köln und die Region freuen können.“ Im Mai 2023 schloss die Italienerin ihren Doktortitel an der Sapienza University of Rome mit der bestmöglichen Benotung summa cum laude ab. Bereits ihre Abschlussarbeit ihres Masters in „architektonischer und städtebaulicher Gestaltung“ an der University of Naples Federico II erhielt die höchstmögliche Wertung. Di Chiaras Weg führte sie während des Studiums auch schon nach Deutschland. Die Architektin lernte bei Prof. Wolfgang Sonne an der Technische Universität Dortmund und bei Prof. Uwe Schröder an der RWTH Aachen University.
Susanne Fabry, Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der TH Köln e.V., zeigt sich mit der ersten Runde des Gottfried-Böhm-Stipendiums sehr zufrieden. „Die Anzahl und Qualität der Bewerbungen waren für diese erste Bewerbungsrunde schon außergewöhnlich. Wir können gespannt sein, wie sich das Gottfried-Böhm-Stipendium in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.“
Während ihres Stipendiums wird die 30-Jährige unter anderem von Architekt Prof. Paul Böhm betreut. „Mein Vater hätte großen Spaß daran gehabt, gemeinsam mit jungen Architektinnen und Architekten Ideen für eine kreative und soziale Stadtplanung zu entwickeln, die das Leben der Kölnerinnen und Kölner verbessern können“, sagt Böhm. „Wir hoffen, mit diesem Stipendium sein visionäres und ganzheitliches Denken in die jungen Generationen von Architektinnen und Architekten weiterzutragen.“